Seit zwei Monaten ist der Erinnerungsort Alter Schlachthof auf dem neuen Campus der Hochschule Düsseldorf nun geöffnet und von zahlreichen Studierenden, SchülerInnen und Interessierten besucht worden. Auch international hat sich die Existenz der neuen Einrichtung schon herumgesprochen.
Am 28. April 2016 ließen sich Martha und Lily Birmaher de Milgram aus Cooper City, Florida (USA) durch den Erinnerungsort führen. Die Enkelin und Urenkelin von Hilde Sherman Zander aus Mönchengladbach zeigten sich sehr beeindruckt von der Ausstellung, in der ihre (Ur)Großmutter, die nur knapp den Holocaust überlebte, eine wichtige Rolle spielt. Der Besuch dieses historischen Ortes, so die 11jährige Lily nach ihrem Besuch, habe ihr sehr geholfen, die Geschichte von „Oma“ Hilde besser zu verstehen.
Am 2. Mai 2016 besuchten uns George und Barbara Nathan aus Atlanta (USA). Tief bewegt standen sie vor dem Hochzeitsfoto von Sophie und Henry, das sie – neben weiteren Bildern – für die Ausstellung zur Verfügung gestellt hatten. Sophie und ihre Familie waren im Dezember 1941 aus Emmerich über den alten Schlachthof in das Ghetto Riga deportiert worden, ihr Vater wurde dort ermordet. Erst sehr spät berichtete Sophie Nathan ihrem Sohn George von ihren schrecklichen Erlebnissen in Riga. Der Erinnerungsort bedeute ihm als Nachkomme einer Holocaust-Überlebenden sehr viel, sagte George Nathan nach dem Rundgang. Zugleich sei es sehr wichtig für die kommenden Generationen, damit der Holocaust nie in Vergessenheit gerate.
Siehe auch RP-Beitrag vom 03. Mai 2016: Urenkelin Lillian erinnert an Jüdin Hilde Sherman