Im Zuge der Strategieentwicklung (2023 bis 2025) hat sich die Hochschule Düsseldorf (HSD) intensiv mit den Chancen und Risiken der Digitalisierung auseinandergesetzt, um einen Beitrag zur erfolgreichen Gestaltung der digitalen Transformation der HSD zu leisten. Die digitale Transformation der Gesellschaft betrifft auch und in besonderem Maße Hochschulen, die Studierende auf eine digitale Gesellschaft vorbereiten, Digitalisierung zum Gegenstand von Forschung und Transfer machen und einen wesentlichen Beitrag zur kritischen Reflexion von Digitalität leisten. Vor diesem Hintergrund möchte die HSD Chancen ergreifen, die sich für unsere Mitglieder und Angehörigen und für Hochschule als Organisation ergeben. Gleichzeitig will die HSD Risiken vermeiden, die aus einer undifferenzierten Adaption technischer Möglichkeiten folgen. Zu den Risiken gehören die sozialen, politischen und ökologischen Effekte des flächendeckenden Einsatzes von Technologie.
Die Hochschule Düsseldorf ist präsent und wird präsent bleiben – vor Ort auf ihrem Campus in Düsseldorf und im digitalen Raum. Ihre Mitglieder, Angehörigen und Absolvent*innen prägen diesen Raum und die Gesellschaft insgesamt kraft ihrer fachlichen Kompetenz und digitalen Souveränität, wie auch die Hochschule selbst durch die wissenschaftliche Beratung von Politik zu Digitalisierung und Digitalität gesellschaftlich wirksam wird.
Gemeinsam nachhaltig wirken
Die Digitalstrategie stellt die Menschen an der Hochschule und ihr vielfältiges Verhältnis zu Digitalisierung und Digitalität in den Mittelpunkt. Digitalisierung erschöpft sich nicht in einer Reihe von Projekten, sondern berührt im Kern das Zusammenleben und -arbeiten von Menschen und ihre Interaktion mit der sie umgebenden Welt.
In diesem Sinne verbindet die HSD mit der digitalen Transformation vier Prinzipien.
Digitale Souveränität
Die digitale Souveränität von Menschen ist ein wichtiges Fundament für demokratische Teilhabe in einer digitalen Gesellschaft und ein Mittel gegen die Erosion des demokratischen Prozesses durch falsche und manipulative Informationen. In einem praktischen Sinn zielt sie zunächst ab auf eine Befähigung zur Selbstbestimmung im Umgang mit digitalen Systemen, Daten und Prozessen sowie auf Resilienz gegenüber Herausforderungen einer digitalen Welt. Sie umfasst darüber hinaus ein kritisches Bewusstsein, die Fähigkeit zum Diskurs sowie die Fähigkeit, die Grenzen selbstbestimmten individuellen Handelns durch staatliche, gesellschaftliche oder institutionelle Rahmensetzungen zu sehen und angemessen auf sie zu reagieren. Auf Basis der individuellen digitalen Souveränität ihrer Mitglieder und Angehörigen strebt die HSD institutionelle digitale Souveränität im Sinne reflektierter und nachhaltiger Entscheidungen zur digitalen Transformation der Hochschule an.
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Qualität
Die Mitglieder und Angehörigen der HSD reflektieren ihr Handeln in allen Bereichen und streben nach kontinuierlicher Verbesserung. Sie stützen sich in diesem Rahmen auf den Einsatz digitaler Systeme und die Analyse von Daten, wo immer sie didaktisch, wissenschaftlich oder organisatorisch sinnvoll sind. Das Qualitätsprinzip bezieht sich auf Lehre und Forschung als Kernaufgaben einer Hochschule sowie auf die effiziente, unbürokratische und transparente Gestaltung von Prozessen im Allgemeinen.
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Offenheit
Die HSD versteht sich in unterschiedlicher Hinsicht als offene Hochschule. Neben dem offenen Diskurs als einem zentralen Charakteristikum von Hochschulen, strebt sie einen offenen Zugang zu Publikationen, Daten und Forschungsergebnissen an und bietet offen zugängliche Veranstaltungen für Menschen in der Stadt Düsseldorf und der Region, die Interesse an den Angeboten einer Hochschule haben. Der Abbau von Zugangsbarrieren für Studierende und die interessierte Öffentlichkeit mit digitalen Mitteln und die Vermeidung neuer (digitaler) Barrieren ist ein wichtiges Anliegen der HSD.
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Wirksamkeit
Sowohl die Mitglieder und Angehörigen der HSD als auch die Hochschule als Ganzes sollen in die Gesellschaft wirken – durch die Sichtbarkeit ihrer Forschung, den erfolgreichen Transfer in Wirtschaft und Gesellschaft, die Auseinandersetzung mit zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen in Lehre und Forschung und nicht zuletzt den persönlichen Erfolg der HSD-Absolvent*innen.
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Die Digitalstrategie benennt strategische Ziele im Hinblick auf Digitalisierung und Digitalität getrennt für vier Handlungsfelder.
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Handlungsfeld Studium & Lehre
→ Steigerung der Qualität in Studium und Lehre
→ Weiterentwicklung der Lern- und Studienkultur
→ Förderung von Kompetenzen für die digitale Gesellschaft
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Handlungsfeld Forschung & Transfer
→ Etablierung von Open Science
→ Profilbildung durch Forschung zu Digitalisierung und Digitalität
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Handlungsfeld Gesellschaftliche Verantwortung
→ Entwicklung einer kritisch-analytischen Haltung zur digitalen Transformation
→ Bereitstellung wissenschaftlicher Expertise für Politik und Gesellschaft
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Handlungsfeld Organisation & Verwaltung
→ Konzentration auf Kernaufgaben
→ Bewusstsein für Diversität
→ Förderung von Effizienz und Nachhaltigkeit
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Die Aktionsthemen der Digitalstrategie bilden ab, in welchen Bereichen Handlungsbedarf besteht, um die Ziele der Digitalstrategie zu erreichen. Die Aktionsthemen sind handlungsfeldübergreifend, teilweise besitzen sie in Bezug auf bestimmte Handlungsfelder besondere Signifikanz. Ein Aktionsthema kann in Bezug auf unterschiedliche Handlungsfelder und Ziele unterschiedliche Gestalt annehmen. Besipielsweise besitzt das Aktionsthema "Formate und Prozesse" sowohl in Bezug auf "Studium und Lehre" als auch in Bezug auf "Organisation und Verwaltung" besondere Relevanz.
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Qualifikation
— Future Skills für die Berufswelt
— Digitale Kompetenzen in der Lehre
— Beratung und Unterstützung für die Forschung
— Fort-/Weiterbildung im Verwaltungskontext
— Wissen zu Digitalität und gesellschaftlichen Prozessen
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Transfer & Kommunikation
Digitalisierung ist stets verknüpft mit einer neuen Qualität der Kommunikation. Neue Möglichkeiten schaffen in diesem Fall neue Erwartungen und Anforderungen an den Ideen-, Wissens- und Technologietransfer der Hochschule und die Sichtbarkeit von Forschung.
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Formate & Prozesse
— Formate des Lehrens, Lernens und Prüfens
— Ganzheitliches Prozessmanagement
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Informationssicherheit & Datenschutz
Die Vorgaben zu Informationssicherheit und Datenschutz versteht die HSD nicht als Hürde oder Belastung, sondern als Instrumente und Prozesse, mit denen die Interessen, Rechte und Freiheiten aller HSD-Mitglieder und -Angehörigen geschützt werden.
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Infrastruktur
— Orte des Lehrens, Lernens und Prüfens
— Digitale Forschungsinfrastruktur
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Die Digitalstrategie enthält keine Maßnahmen zur Umsetzung bzw. Erreichung der Ziele. Die Strategie bildet die Grundlage für die Planung und Umsetzung von konkreten Digitalisierungsmaßnahmen. Außerdem dient sie zur Orientierung angesichts einer dynamischen und disruptiven technologischen und gesellschaftlichen Entwicklung. Die Operationalisierung der Strategie ist Gegenstand eines Action Plan, der aus der verabschiedeten Strategie unter Berücksichtigung des Hochschulentwicklungsplans abgeleitet wird. Die Konzeption eines Action Plan wird gemeinsam mit allen interessierten Mitgliedern und Angehörigen der Hochschule geschehen.