Im Jahr 1995 erklärte die UNESCO den 16. November zum Tag der Toleranz. Vor 29 Jahren also unterzeichneten 185 Mitgliedsstaaten der UNESCO feierlich die Erklärung der Prinzipien zur Toleranz. Mit diesem Tag möchte man an ein menschenwürdiges Zusammenleben mit unterschiedlichen Kulturen, Religionen und Menschen appellieren.
Worum geht es an diesem Tag?
Veränderung und Entwicklung der Gesellschaft kann verunsichern und bedrohlich wirken. Intolerantes Verhalten entsteht manchmal als Folge von Überforderung mit Neuem. Wir leben jedoch in einer pluralen Gesellschaft, die sich beständig weiterentwickelt und Toleranz bildet einen elementaren Baustein, um friedlich miteinander zu leben.
Sich mit verschiedenen Lebensrealitäten auseinanderzusetzen kann dabei helfen, die eigene Toleranz zu fördern. Letztlich wollen wir alle in einer Welt leben, in der wir unverstellt, wir selbst sein können, ohne dafür angefeindet zu werden.
Es ist okay, anders als andere zu sein.
DEFINITION TOLERANZ
„Duldsam gegenüber bestimmten Sachverhalten oder Zuständen.“
Um ein Wort zu verstehen, ist es sinnvoll, sich die Wortherkunft anzuschauen. Das Verb „tolerieren“ stammt aus dem lateinischen Wort
„tolerare“ = „erdulden, ertragen“.
Das Adjektiv „tolerant“ bedeutet so viel wie „duldsam, nachsichtig, großzügig, großherzig“.
Der Wert Toleranz steht für das „so sein lassen“ von Lebensrealitäten, Sichtweisen, Überzeugungen, Handlungen; Meinungen und Traditionen anderer. Das bedeutet nicht, dass wir alles gut und richtig finden müssen, was andere Menschen machen, sagen oder nach welchen Prinzipien sie sich ausrichten. Toleranz bedeutet viel mehr, niemanden daran zu hindern, er*sie selbst sein zu können. Das Ende der Toleranz sollte immer erst dann erreicht sein, wenn grundlegende Werte des Miteinanders verletzt werden.
Letztlich bringt eine einfache Regel treffend auf dem Punkt, wie ein tolerantes Miteinander aussehen kann:
„Was Du nicht willst,
dass man Dir tut,
das füg auch keinem anderen zu.“
Wenn du dich nun fragst, was du selber tun kannst, ist es gar nicht so schwer
wie man denkt, denn der erste Schritt zu einer toleranten Gesellschaft ist das Hinterfragen des eigenen Verhaltens, denn Toleranz kann gelernt werden!
Wir können jeden Tag neue Entscheidungen treffen, unser Verhalten überdenken. Wir selbst entscheiden, wie wir mit unseren Mitmenschen umgehen und formen die Gesellschaft damit jede*r für sich mit.
Ein paar Tipps für tolerantes Verhalten
- Akzeptiere dich selbst und behandle alle Menschen so, wie auch du behandelt werden möchtest!
- Zuhören und versuchen zu verstehen. Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung!
- Offen für neue Denkimpulse sein und sachliche Kritik zu seiner eignen Meinung zulassen.
- Nicht nur in richtig oder falsch denken, das Leben ist wesentlich vielfältiger und das sollt man akzeptieren.
- Nicht direkt verurteilen, nur weil einer Person mal etwas Falsches sagt.
- Vorurteile sind menschlich, stehen der Toleranz jedoch oft im Weg. Gestehe dir deine eigenen Vorurteile ein und vor allem überprüfe, gegen wen diese sind und vor allem, warum.
- Ängste eingestehen und sich mit der Ursache beschäftigen.
- Geduld! Man kann nicht über Nacht zu einem toleranten Menschen werden, aber man kann sich über jeden kleinen Fortschritt freuen.
„Tolerant kann man immer noch sein, wenn der andere recht hat.“
Klaus Klages
QUELLEN