Hochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences

Gen­der­ge­rech­te Sprache an der HSD

​Beschluss des Präsidiums: Gendergerechte Sprache in offiziellen Dokumenten der HSD durch den Gender-Star*

Das Präsidium hat in seiner 274. Sitzung am 22. Juli 2020 beschlossen, in offiziellen internen und externen Dokumenten der Hochschule die Geschlechterneutralität durch die Nutzung des „Gender-Stars“ * sprachlich verbindlich festzulegen. Dies gilt vorbehaltlich der Vorschriften und Regelungen höhergeordneter Behörden (zum Beispiel Gesetzestexte des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft) sowie der generell und zu präferierenden Nutzung geschlechtsneutraler Begriffe (wie zum Beispiel „Studierende“ statt „Studentinnen und Studenten“).

Hintergrund des Beschlusses:

Das Thema Geschlechtergerechte Sprache wird an der HSD bereits seit längerer Zeit diskutiert; verbindliche, allgemeingültige Richtlinien sind hierzu bislang allerdings noch nicht entworfen worden. Dies bedingt, dass sich in vielen Texten immer noch Beispiele für eine einerseits nicht gender-gerechte Sprachnutzung finden, in der bei der Verwendung meist männlicher Formen davon ausgegangen wird, dass Frauen und auch das dritte Geschlecht vermeintlich „mitgemeint“ sind. Andererseits ist bei Verwendung geschlechterneutraler Sprachnutzung häufig ein gewisser „Wildwuchs“ zu beobachten, der sprachlich und darüber hinaus auch in der Außenwirkung ein sehr uneinheitliches Bild hinterlässt.

Obwohl die Verwendung der Paarformen auf den ersten Blick eine eindeutige sprachliche Gleichbehandlung darstellt, hat sie aber zwei Nachteile: Zum einen ist sie, gerade bei Aufzählungen und Wiederholungen, sehr sperrig und nicht gut lesbar. Zum anderen schließt sie weitere Geschlechterzuordnungen als das „traditionelle“ Maskulin-Feminin aus. Für alle Dokumente, die keine übergeordnete Rechtsverbindlichkeit haben, wird daher die Nutzung anderer Formen empfohlen, wobei aus den im Folgenden weiter ausgeführten Gründen der Gender Star immer dort zu bevorzugen ist, wo es keine neutralen Begriffe (wie beispielsweise „Studierende“ oder „Lehrende“ gibt).

Der Unterstrich („Gender Gap“) wird in der Geschlechterforschung entsprechend der Übersetzung des englischen Wortes „gap“ („Abstand“, „Lücke“, „Zwischenraum“, „Leerstelle“) als „Freiraum“ interpretiert, innerhalb dessen sich geschlechtliche Identitäten auch jenseits der binären Geschlechteropposition positionieren können. Damit gibt er zwar Freiräume für die eigene geschlechtliche Zuordnung, stellt aber in gewisser Weise auch eine „Trennlinie“ dar, die einer als selbstverständlich zu wünschenden Inklusion zuwiderläuft. Zudem erinnert er auch auf eher negative Weise an soziologische Trennungen zwischen den Geschlechtern wie etwa den „Pay Gap“.

Daher wird heute meistens – und auch, das zeigen Erfahrungen, an der Hochschule Düsseldorf – der Gender Star bevorzugt, der im Gegensatz zum Gender Gap eher die (selbstverständliche) Inklusion aller Geschlechtsidentitäten (Divers, drittes Geschlecht) zum Ausdruck bringt und für eine Hochschule, die sich besonders der Förderung von Diversität verpflichtet fühlt, somit die beste Option darstellen dürfte.

Vor diesem Hintergrund, hat das Präsidium beschlossen, den „Gender-Star *“ in offiziellen Dokumenten der HSD sprachlich verbindlich festzulegen.

Die Hochschulleitung bittet Sie darum, diese Regelung an die Angehörigen Ihres Fachbereiches, Ihrer Einrichtung, Ihres Dezernates oder Sachgebietes entsprechend zu kommunizieren.

 

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