Diskriminierung hat viele Gesichter – und der Umgang damit ist individuell verschieden. Wie kann eine Hochschule Diskriminierung vorbeugen? Auf Initiative vom International Office ging Frau Prof. Dr. Marianne Bechhaus-Gerst, Professorin für Afrikanistik an der Universität zu Köln, dieser Frage in ihrem Vortrag am 26.01.2016 an der HSD nach. Von 2008 bis 2015 war sie Vertrauensdozentin für Diskriminierungsfragen an der UzK und blickt auf eine lange Erfahrung mit dem Thema zurück.
Die Dunkelziffer bei Diskriminierungsfällen ist hoch: hohe Hemmschwellen, die Angst, nicht ernst genommen zu werden, und die Angst vor Repressionen hindern diskriminierte Personen daran, Diskriminierung öffentlich zu machen.
Mit der Einrichtung von neutralen Anlaufstellen ist es nicht getan: erforderlich seien, so Frau Bechhaus-Gerst, Verfahren, Abläufe und Schulungen in Mediation für die Ansprechpersonen. Überdies ist die Auseinandersetzung mit den Ursachen für Diskriminierung sehr wichtig und sollte bei Präventionsmaßnahmen berücksichtigt werden. Denn nur wenn es gelingt, Stereotype und Vorurteile bewusst zu machen und damit Sensibilität für das Thema herzustellen, könne Diskriminierung wirkungsvoll bekämpft werden.
Inwieweit können die Erfahrungen an der UzK nutzbar gemacht werden und welche Strukturen sind für die HSD sinnvoll? Darüber entspann sich eine lebhafte Diskussion. Der Vortrag von Frau Prof. Dr. Bechhaus-Gerst, der im Rahmen des internen Fortbildungsprogramms der HSD stattfand, ist ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zur Verwirklichung des Diversity-Gedankens an der Hochschule.
Das Thema stieß auf großes Interesse und die Tatsache, dass Frau Prof. Dr. Grass, Prof. Dr. Reichardt und Prof. Dr. Peters an der Veranstaltung teilnahmen, zeugt von der Bedeutung, die Antidiskriminierung auf höchster Hochschulebene beigemessen wird. Folgerichtig sollte nun gehandelt werden. Die Etablierung von Diskriminierungsschutzmaßnahmen wäre ein erster wichtiger Schritt im Umgang mit diesem Thema und ein deutliches Zeichen gegen die Duldung von Diskriminierung an der HSD.