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HSD / Erinnerungsort Alter Schlachthof
29.10.2021

Erinnern an die Deportationen vor 80 Jahren

Vor 80 Jahren, am 26.10.1941, mussten sich 1.003 jüdische Frauen, Männer und Kinder auf Befehl der Gestapo hier in der Großviehmarkthalle des damaligen städtischen Schlachthofes einfinden. Es war die erste von insgesamt sieben Deportationen, die in den Jahren 1941-1944 hier organisiert wurden. Sie wurden registriert, durchsucht, beraubt und mussten eine Nacht in der kalten, schmutzigen Viehhalle verbringen. Am nächsten Morgen wurden sie unter Polizeibewachung, vor aller Augen, zum nahe gelegenen Güterbahnhof gebracht. Dort stiegen sie in die bereit stehenden Züge der Reichsbahn. Für die allermeisten von ihnen war es, wie sich zeigen sollte, eine Fahrt in den Tod. Nur 13 Menschen überlebten diese Deportation. Die aus der Mitte ihrer Familien und Freunde gerissenen, ermordeten Menschen dürfen niemals vergessen werden.

Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und Präsidentin Prof. Dr. Edeltraud Vomberg legten am historischen Ort, neben dem Eingang der früheren Großviehmarkthalle, der heutigen Bibliothek der Hochschule Düsseldorf, Kränze nieder. Rabbiner Aharon Vernikovsky sprach das Totengebet für die Ermordeten. Aufgrund der aktuellen Corona-Lage fand die Gedenkveranstaltung nur im kleinen Kreis statt. Anwesend waren auch Julia Blüm und Bert Römgens von der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, Dr. Bastian Fleermann, Leiter der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, das gesamte Präsidium der Hochschule, die Kolleg*innen des Erinnerungsortes und vom Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus/Neonazismus und Irith Fröhlich, deren Tante vor 80 Jahren von hier aus verschleppt und später ermordet wurde.

„Es ist geschehen“, sagte der Holocaust-Überlebende Primo Levi. „Und folglich kann es wieder geschehen.“ Sorgen wir gemeinsam dafür, dass es nie wieder geschehen kann.​

Hochschule und Landeshauptstadt Düsseldorf erinnern an die Deportationen vor 80 Jahren
Christine Brinkmann
Rabbiner Aharon Vernikovsky, Bert Römgens, Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, Julia Blüm und Prof. Dr. Edeltraud Vomberg am historischen Ort, neben dem Eingang der früheren Großviehmarkthalle, der heutigen Hochschulbibliothek