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HSD / 50 Jahre HSD
06.09.2021

Kunst am Bau

An der HSD gibt es bekanntermaßen mit den gestalterischen Fachbereichen Architektur und Design der Peter Behrens School of Arts viele Künstler*innen, die von Semester zu Semester immer wieder durch interessante Ausstellungen und Projekte von sich reden machen und interessierten Besucher*innen neue und ungewohnte Perspektiven vermitteln. Vieles spielt sich in temporären Ausstellungen ab, doch wer genau hinsieht, entdeckt auf unserem Campus auch dauerhafte Kunstwerke, die die Architektur bereichern.


Bei einer Skulptur braucht man dabei noch nicht einmal so genau hinzusehen, denn sie markiert deutlich sichtbar an der Münsterstraße den Eingang zum Campus-Gelände: Die Großplastik „Hand am Zeichenstift“ wurde eigentlich bereits am 13. Juni 1986 an der Georg-Glock-Straße aufgestellt, am damaligen Eingangsbereich des Gebäudetraktes der gestalterischen Fachbereiche, deren Wahrzeichen sie bis zu ihrem Umzug an den Campus Derendorf im Winter 2019 blieb und heute auf den Gesamtcampus weist. Entworfen wurde der Aluminium-Guss von Prof. Klaus Kammerichs als fast fünf Meter hohe, sogenannte „Photoskulptur“. Mit diesen strebte der Künstler eine Übersetzung von Licht in Räumlichkeit an – dazu überzog er Ausgangsfotografien mit einem Netz aus Linien, die jeweils gleiche Helligkeitsstufen zwischen schwärzestem Dunkel und hellstem Licht markieren. Die Skulpturen (am bekanntesten dürfte seine Skulptur „Beethon“ in Bonn sein) sind dreidimensionale Erweiterungen dieses Liniennetzes, Schichtungen aus vielen einzelnen Reliefstufen, die den Tonwerten entsprechen, wobei die hinteren Reliefstufen die dunkelsten und die vorderen die hellsten sind.

Um andere Kunstwerke zu sehen, die das Campusgelände bereichern, muss man ins Gebäude 6 der gestalterischen Fachbereiche gehen. Schon im Foyer wird dort eine von der Decke hängende, Mobilé-artige Installation auffallen: Hierbei handelt es sich um eine Scheiben-Kinetik, die 1981 vom Design-Professor Friedrich Becker konzipiert wurde. Auch sie befand sich bis zum Umzug des Fachbereichs Design im Winter 2018 am alten Campus in Golzheim. Der elektromagnetische Antrieb, der leider jahrelang nicht funktionsfähig war, wurde speziell hierfür wieder restauriert und seitdem bewegt sich die kinetische Scheibenkonstruktion aus weiß beschichteten Aluminiumplatten mit ihrer Länge von 5 Metern (ursprünglich waren es sogar 10 Meter) wieder.

Direkt daneben fällt an der Freitreppe eine scheinbar etwas verdrehte Säule auf. Hier haben die Bauarbeiter bei der Errichtung nicht etwa geschludert – im Rahmen eines Masterkurses im Sommersemester 2013 (der bezeichnenderweise mit dem Titel „Kunst am Bau“ benannt war), wurde von einer Studierendengruppe unter der Leitung von Professor Oliver Kruse, Dozent für Wahrnehmungs- und Gestaltungslehre am Fachbereich Architektur, die Gestaltung einer tragenden Säule erarbeitet, die sich in Form eines „Cadavre Exquis“ durch alle Etagen des damals noch im Rohbau befindlichen Gebäude 6 bewegt. Als integraler Bestandteil des Neubaus durchzieht diese „unendliche Säule“ (tatsächlich ist sie 22 Meter hoch) aus Beton die Peter Behrens School of Arts.

Doch auch in anderen Gebäuden finden sich Kunstwerke, die an der Hochschule entstanden sind: Im Juni 2017 wurde auf der Dachterrasse des Gebäudes 3 die Skulptur „Meander“ eingeweiht. Auch dieses Werk ist unter der Leitung von Oliver Kruse entstanden, der eine Holzskulptur entworfen und konstruiert hat, die gleichzeitig als markantes Sitzmöbel nutzbar ist. Die Skulptur fügt sich somit nicht nur als Möbelstück in die bei gutem Wetter häufig von Studierendengruppen frequentierte Terrasse ein, sondern stellt darüber hinaus eine weitere gelungene „Kunst-am-Bau“-Ergänzung dar, die den Campus verschönern.

Alle diese Installationen dokumentieren, wie sehr sich auch die an der Hochschule selbst tätigen Kräfte mit ihrem Campus identifizieren und ihre eigenen Werke zur Verschönerung des Geländes beisteuern – die wiederum auch Besucher*innen vermitteln, wie vielfältig die künstlerisch-gestalterischen Positionen an der Hochschule ausgeprägt sind.​
Großplastik „Hand am Zeichenstift“
Klaus von Jackelmann
Großplastik „Hand am Zeichenstift“
Scheiben-Kinetik (1981) von Friedrich Becker
Scheiben-Kinetik
„Cadavre Exquis“: Als integraler Bestandteil des Neubaus durchzieht eine scheinbar unendliche Säule (tatsächlich ist sie 22 Meter hoch) aus Beton die Peter Behrens School of Arts
„Unendliche Säule“ aus Beton
Die Holzskulptur „Meander“ ist gleichzeitig als markantes Sitzmöbel nutzbar
Holzskulptur „Meander“