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HSD / Coronavirus, Studierendenbefragung
13.04.2021

Studieren in Zeiten von Corona: Ergebnisse der Folgebefragung

Die Covid-19-Pandemie hat unmittelbar vor Beginn des Sommersemesters 2020 die gesamte Hochschule – und damit auch Sie als Studierende – vor viele neue Herausforderungen gestellt. Der gesamte Lehrbetrieb musste innerhalb kürzester Zeit praktisch flächendeckend und hochschulweit von der Präsenz- auf die Online-Lehre umgestellt werden. Bereits im Sommer wurde daher eine erste Befragung der Studierenden in Form einer Online-Befragung durchgeführt, um eine erste Einschätzung zu der neuen Studiensituation zu erhalten. Da diese Situation auch im Wintersemester 2020/2021 fortdauerte, hat die Hochschule in der Zeit vom 9. bis 18. Dezember 2020 eine Folgebefragung durchgeführt. Die Befragung baut aus Vergleichbarkeitsgründen zum Teil auf dem bisherigen Fragenbogen auf, wurde aber auch um einige Fragestellungen, etwa zu Prüfungsformen, erweitert, über deren Ergebnisse wir Sie hiermit gerne informieren möchten. Die Ergebnisse der Umfrage finden Sie im Einzelnen hier.
 
Austausch zwischen Lehrenden und Studierenden
Grundsätzlich kommen demnach 80 % der Studierenden mit den von der Hochschule breitgestellten Tools (Moodle, MS Teams, Panopto, E-Mail) gut zurecht. In Bezug auf die Organisation der Lehre attestierten die Befragten, dass die Online-Lehrveranstaltungen zu 82% zu den Zeiten stattfinden, zu denen sie auch im ursprünglichen Stundenplan ausgewiesen wurden. In dieser Hinsicht herrscht für die Studierenden also mehrheitlich Planungssicherheit.
75% der Studierenden gaben zudem an, dass sie innerhalb der Online-Lehrveranstaltungen „relativ häufig“ bis „häufig“ die Gelegenheit haben, sich aktiv zu beteiligen und zum Beispiel Fragen zu stellen. Bei 18% kommt dies zumindest „gelegentlich“ vor, bei nur 6% der Befragten „selten“ bis „nie“ – ein Bild, das sich weitestgehend mit der durchschnittlichen Beteiligung an Präsenzveranstaltungen deckt. Allerdings birgt die reine Distanzlehre ein höheres Risiko, bei zurückhaltender Beteiligung den Anschluss zu verlieren, da ein alternatives vis-à-vis-Austauschformat nicht immer in einem ausgleichenden Umfang gegeben ist.
 
Selbststudium im Corona-Semester
Das Selbststudium gewinnt in Zeiten vornehmlicher Distanzlehre an besonderer Bedeutung. Der Zugewinn räumlicher und zeitlicher Flexibilität durch die fast ausschließlich digitale Lehre erfordert im Umkehrschluss ein hohes Maß an Selbstdisziplin und Organisation im privaten Lernumfeld. Gleichwohl beeinflusst auch die Modulorganisation und -ausgestaltung seitens der Lehrenden den Erfolg im Selbststudium. Die Studierenden wurden daher unter zweierlei Gesichtspunkten befragt, wie sich ihr Selbststudium im Wintersemester 2020/21 gestaltet hat.
Was die persönliche Ausgestaltung des Selbststudiums anbelangt, so betrachteten die befragten Studierenden dies durchaus selbstkritisch. Auffällig ist, dass sich zum Zeitpunkt der Erhebung nur 35% der befragten Studierenden selbst zufriedenstellend zum Lernen motivieren können. 64% der Befragten gaben hingegen an, sich nur schwer auf das Lernen konzentrieren zu können. Gleichwohl zeichnen sich auch Bestrebungen ab, mangelnder Motivation und Konzentration entgegen zu wirken: So bemühten sich 51% der Befragten um einen Lernplan und 48% um eine ablenkungsfreie Lernumgebung.
 
Gesamtsituation der Studierenden
Das allgemeine Stimmungsbild unter den Studierenden in Bezug auf die Beratung, Betreuung und Information seitens der Hochschule während der Corona-Pandemie stellt sich im Wesentlichen positiv dar: Sowohl durch die Beratungsangebote der Hochschule (47% zutreffend vs. 21% nichtzutreffend) und der Studierendenschaft (48% zutreffend vs. 22% nichtzutreffend) als auch durch die Informationspolitik der Hochschule (58% zutreffend vs. 21% nichtzutreffend) fühlen sich die Studierenden größtenteils gut aufgefangen.
Eine Verbesserung des Studiums durch die Online-Lehre sehen die befragten Studierenden insbesondere in der höheren zeitlichen und räumlichen Flexibilität: 71% der Befragten stimmten dem zu. Positiv ins Gewicht fiel zudem die Verbesserung der Familienfreundlichkeit des Studiums durch die Online-Lehre, dem 52% der Befragten zustimmten. Dass im Rahmen der Online-Lehre mehr verschiedene Lehrmaterialien zur Verfügung gestellt werden, wurde von 53% der Befragten als zutreffend bestätigt. Lediglich in puncto „weniger Ablenkung“ erfolgte keine breite Zustimmung: 67% der Befragten bewerteten dies als nicht zutreffend.
Trotz der pandemiebedingten Sorgen bewerten 71% der befragten Studierenden den bisherigen Verlauf des Wintersemesters insgesamt aber für sie selbst als „sehr gut“ bis „zufriedenstellend“.
 
Fazit
Wie schon in der ersten Befragung zeugen insbesondere die Freitextantworten davon, dass die Studierenden in ihrer Gesamtheit zufrieden und dankbar für das Fortbestehen und die Ausweitung des digitalen Lehr- und Lernangebots in Zeiten der anhaltenden Corona-Krise sind. Immer stärker tritt jedoch der Wunsch hervor, Lösungen für den Auf- und Ausbau sozialer Kontakte auch auf digitaler Ebene zu schaffen. Nach ihren Erfahrungen aus nunmehr zwei Semestern legen die Studierenden zudem besonderen Wert auf eine bedarfs- und lösungsorientierte Weiterentwicklung der Online-Lehr- und Lernformate unter den bereits genannten Aspekten der technischen Anwendung, Didaktik, Interaktion, inhaltlichen Strukturierung, Vereinheitlichung der Kommunikationswege sowie der ‚Etikette‘ im digitalen Raum. Damit einher geht der vielfach geäußerte Wunsch, die im Zuge der Corona-Krise etablierten digitalen Formate auch nach Rückkehr zum Präsenzstudium weiterhin ergänzend einzusetzen.

Trotz des fehlenden persönlichen Austauschs bewertet eine Mehrheit der Studierenden ihre persönliche Studiensituation also im Wesentlichen durchaus positiv. Dennoch ist es weiterhin das Ziel des Präsidiums der Hochschule und der Leitungen der Fachbereiche, auch weiterhin nicht nur auf den erfolgreich eingeführten Maßnahmen aufzubauen, sondern dafür Sorge zu tragen, dass die Studierenden ihr Studium ohne größere Schwierigkeiten und Probleme innerhalb der Regelstudienzeit erfolgreich absolvieren können. In den kommenden Monaten und mit hoffentlich kontinuierlich steigenden Impfzahlen werden dann neben den organisatorischen Rahmenbedingungen auch verstärkt Aspekte des zwischenmenschlichen Miteinanders an der Hochschule und Fragen bezüglich der Kommunikation und dem Austausch der Studierenden untereinander in den Fokus rücken.
 
Bis dahin wünschen wir Ihnen weiterhin ein erfolgreiches Semester und freuen uns auf eine im Laufe dieses Jahres erfolgende, zumindest schrittweise Rückkehr in eine Normalität, die wir uns trotz aller erfolgreich beschrittener Wege sicher alle wünschen. 
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