NRW-Hochschulen deutlich über dem Bundesschnitt
Die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs) in Nordrhein-Westfalen werden seit dem 01. November 2024 mehrheitlich von Frauen geleitet. Darauf weist die Landesrektor_innenkonferenz (LRK) der HAWs hin. „Mit dem Amtsantritt von Prof. Dr. Marion Halfmann als Präsidentin der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg werden heute elf der 21 in unserer LRK organisierten HAWs von einer Rektorin oder Präsidentin geleitet. Darunter sieben der 16 staatlichen HAWs und alle vier staatlich refinanzierten HAWs“, erklärt Prof. Dr. Bernd Krieges-mann, Präsident der Westfälischen Hochschule und LRK-Vorsitzender.
„Diese Zahl ist tatsächlich bemerkenswert, liegen die HAWs in NRW damit doch deutlich über dem Bundesdurchschnitt“, erläutert Prof. Dr. Susanne Staude, Präsidentin der Hochschule Ruhr West und stellvertretende LRK-Vorsitzende. Eine Auswertung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) habe im Frühjahr einen Wert von 25 Prozent bei den weiblichen HAW-Leitungen bundesweit ermittelt, ein Anstieg um vier Prozentpunkte seit der ersten Auswertung 2019. 42 Prozent der Universitäten werden demnach von einer Frau geleitet, gegenüber 24 Prozent im Jahr 2018. „Die nordrhein-westfälischen HAWs sind in ihrer Spitze weiblicher als die HAWs und die Universitäten im Bundesschnitt“, so Staude.
Auch die Hochschule Düsseldorf (HSD) wurde bereits durch
Prof. Dr. Sabine Staniek als Rektorin (Amtszeit: 1995 bis 2003) geleitet und seit 2009 von einer weiblichen Doppelsitze erfolgreich geführt.
Prof. Dr. Brigitte Grass agierte als Präsidentin (Amtszeit: 2009 bis 2019) gemeinsam mit Vizepräsidentin für Wirtschafts- und Personalverwaltung
Loretta Salvagno (Amtszeit: 2009 bis 2021). Seit 2019 wird die HSD durch
Prof. Dr. Edeltraud Vomberg als Präsidentin vertreten und seit 2021 durch
Dr.' Kirsten Mallossek, Vizepräsidentin für Wirtschafts- und Personalverwaltung unterstützt.
Prof. Dr. Bernd Kriegesmann und Prof. Dr. Susanne Staude betonen, dass der Einsatz für Gleichstellung an den nordrhein-westfälischen HAWs nicht nur eine formale Verpflichtung, sondern gelebtes Engagement sei. Dies gelte nicht nur für die Positionen in den Hochschulleitungen, sondern etwa auch bei der Berufung von Professorinnen und beim Abbau von Ungleichheiten. So hätten sich die Hochschulen in NRW unter anderem mit dem Land auf ein Monitoring des sogenannten Gender Pay Gaps, also geschlechterabhängiger Verdienstunterschiede von Professorinnen und Professoren verständigt.