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HSD / Gebäudemanagement, Nachhaltigkeit, Umweltschutz
29.01.2020

Innovation für Umwelt und Anlagentechnik

Die Rückkühlwerke der Hochschule Düsseldorf dienen gerade in der Sommerzeit zur Bereitstellung der für den Hochschulbetrieb dringend benötigten Kühlleistung. Aufgrund technischer Mängel hätten die Bestandrückkühlwerke im vergangenen Sommer nicht in den Sommerbetrieb (den sogenannten Nassbetrieb) gehen dürfen, was den Hochschulregelbetrieb ernsthaft gefährdet hätte.

Das Dezernat Gebäudemanagement hat daher neben herkömmlichen, auf dem Markt vorhandenen Lösungen auch nach innovativen Lösungen gesucht.

„Wir versuchen bei der Abwicklung von Projekten einen Schritt weiter zu denken, neben der eigentlichen Problemlösung nach Möglichkeit auch weitere Verbesserungen zu realisieren, nachhaltig Ressourcen einzusparen bzw. Verbesserungen für die Umwelt und den Anlagenbetrieb zu erzielen“, erklärt der Dezernent des Gebäudemanagements, Andreas Moritz.

Eine solche innovative Lösung ist im Bereich der Rückkühlwerke gelungen. Hier wurde auf eine innovative Ultrafiltration gesetzt, die laut Forschung in der Lage ist, Legionellen ohne Zugabe von herkömmlich genutzten Bioziden aus dem Kühlwasser der Rückkühlwerke zu filtern.

Diese Technologie hatte jedoch einen Unsicherheitsfaktor, weil sie bislang für Rückkühlwerke noch nicht eingesetzt wurde. Generell bestand der technische bzw. wissenschaftliche Nachweis nur innerhalb von Abwasser-Technologien. Aus diesem Grund wurde mit dem Systempartner WATERplus, dem technischen Team der Firma SFC Umwelttechnik und dem Dezernat Gebäudemanagement ein Konzept erarbeitet, was einen Testbetrieb vorsah und ein wöchentliches Monitoring durch ein zertifiziertes Labor beinhaltete. Dieses Konzept wurde eng mit dem Umweltamt der Stadt Düsseldorf abgestimmt, sodass der HSD ein Testbetrieb ermöglicht wurde. Der Test ging mit strengen Auflagen und mit einer engmaschigen Beprobung einher.

Die drei vorhandenen Rückkühlwerke wurden zum Test dauerhaft mit unterschiedlichen Biozid-Dosierungen (herkömmliche Menge, halbe Menge Biozid oder vollständig ohne Biozid) gefahren – so wurde ein Rückkühlwerk fünf Monate ohne Biozid betrieben. Während des ganzen Testbetriebs wurden keine Grenzwertüberschreitungen festgestellt. Zudem konnte obendrein der Wasserverbrauch signifikant gesenkt werden, so dass neben dem großen Vorteil "Umwelt" auch noch Betriebskosten durch den Wegfall von Biozid sowie die Reduzierung der Wasser- und Abwasser-Kosten erreicht wurde. Der gesamte Testbetrieb wurde durch das Umweltamt Düsseldorf überwacht und es gab zu keiner Zeit einen Grund zur Beanstandung. Mit diesem Testbetrieb bzw. Einsatz ist es gelungen, den Stand der Technik nachzuweisen – somit können die Anlagen nun dauerhaft eingesetzt werden. Als nächster Schritt sollen die Rückkühlwerke im diesem Jahr komplett ohne Biozid betrieben werden. Die Finanzierung des Projektes erfolgte durch den BLB NRW Niederlassung Düsseldorf.​