Am 24. November vergab die Hochschule Düsseldorf zusammen mit ihren Förderinnen und Förderern Stipendien an 144 leistungsstarke und engagierte Studierende der HSD im Industrie-Club Düsseldorf. Renommierte Experten aus der Wissenschaft präsentierten interessante Impulse zum Thema „Nachhaltige Bildungsförderung“.
Zum Auftakt stellte der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Düsseldorf, Josef Hinkel, heraus, dass das Konzept des Deutschlandstipendiums eine Win-Win-Situation sowohl für die Studierenden als auch deren Förderer ebenso wie für die Stadt und die Region sei, denn dies mache es möglich, junge Menschen bereits frühzeitig an die lokale Wirtschaft und Unternehmen zu binden.
Im Anschluss präsentierte Prof. Dr. Helmut Willems, Professor für Soziologie mit Schwerpunkt Kindheit und Jugendforschung an der Universität Luxemburg, das Konzept der Junior Uni in Daun. Diese durch die Lepper Stiftung initiierte, derzeit im Bau befindliche Einrichtung, deren Eröffnung für Herbst 2023 geplant ist, ermöglicht Kindern und Jugendlichen zwischen vier und zwanzig Jahren vor allem in den Fachbereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT), aber auch in Kunst und Kultur (Musik, Tanz, Theater) zu lernen und zu forschen. Prof. Willems: „Die Junior Uni wird auch explizit die Verbindung von Bildung und Nachhaltigkeit als gesamtgesellschaftlicher Herausforderung thematisieren und schafft eine Lernumgebung ohne Notendruck und unabhängig von Sozial- und Bildungshintergrund“. Prof. Willems ist wissenschaftlicher Berater der Junior Uni Daun, die von der Lepper Stiftung finanziert und getragen wird.
Danach stellte Maximilian Brockerhoff, Masterstudent am Fachbereich Architektur, ein Architekturprojekt der HSD im Rahmen des Projekts Solar Decathlon vor. Der Solar Decathlon ist die weltweit größte universitäre Olympiade für nachhaltiges Bauen und Wohnen. Hunderte internationale Studierende präsentierten in diesem Jahr vom 10. bis zum 26. Juni in Wuppertal Beispiele für nachhaltige, umweltfreundliche und bezahlbare Gebäude. Das HSD-Team „MIMO“ hat bei diesem Wettbewerb den 4. Platz von 18 nominierten Teams gemacht.
Der Student wird seit 2019 durch das Deutschlandstipendium gefördert und stellte heraus, dass er im Team MIMO des Solar Decathlon gelernt habe, theoretisches Wissen in die Praxis umzusetzen, in einem großen Team auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten, das Team als Projektleiter zu dirigieren und Verantwortung zu übernehmen.
Als nächster Programmpunkt vergab Prof. Dr. Roland Reichardt vom Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik den DAAD-Preis. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) stellt den Universitäten und Hochschulen jedes Jahr Mittel für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender bereit. Um den Preis zu gewinnen, müssen Kandidat*innen verschiedene Kriterien erfüllen, etwa überdurchschnittliche akademische Leistungen, aber auch gesellschaftliches, insbesondere interkulturelles Engagement zeigen. Über das Preisgeld von 1.000,- Euro konnte sich der aus den Niederlanden stammende Guus van Wezel freuen, der zurzeit nicht nur sein Master-Studium an der HSD absolviert, sondern auch am Fachbereich Übungen im Bereich Scientific Computing leitet. Neben dem Studium engagiert er sich insbesondere im sportlichen Bereich, beispielsweise als Trainer eines Düsseldorfer Rudervereins.
Zum Abschluss sprach die Hochschulpräsidentin, Prof. Dr. Edeltraud Vomberg. Sie stellte dar, dass von den 144 Stipendiat*innen, die im Stipendienjahr 2022/2023 von 35 Förder*innen (Unternehmen, Stiftungen, Vereine, Privatpersonen) gefördert werden, etwas mehr als die Hälfte Studienpioniere sind, d.h. sie kommen nicht aus einem Akademikerhaushalt.
Knapp 20 % der Stipendiat*innen haben einen Migrationshintergrund, teilweise auch eine Fluchtgeschichte, die ihnen die Aufnahme eines Studiums in Deutschland stark erschweren. Das Deutschlandstipendium könne besonders für diese Menschen eine wichtige Stütze für ein erfolgreiches Studium darstellen.
Begleitet wurde die Veranstaltung vom HSD-Jazz-Popchor „Jazzappeal“ unter der Leitung von Prof. Dr. Hubert Minkenberg. Der Chor hat kürzlich beim Sing und Swing Festival in Dortmund den 3. Preis in der Kategorie Konzertchor erhalten.
Über das Deutschlandstipendium
Mit dem Deutschlandstipendium teilen sich das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit privaten Förderern die finanziellen Mittel für die Förderung leistungsstarker und engagierter Studierender. Die Förderung mit monatlich 300,- Euro wird in der Regel für mindestens zwei Semester gewährt und kann für die gesamte Regelstudienzeit verlängert werden. Jeweils zum Ende des Stipendienjahrs prüft die Hochschule Düsseldorf, ob die aktuellen Stipendiat*innen weiterhin alle Förderkriterien erfüllen und ob private Fördermittel im bisherigen Umfang zur Verfügung stehen.
