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HSD / Antidiskriminierung
17.10.2024

Inter­nationaler Tag der Be­seiti­gung von Armut

​​​​Heute ist Internationaler Tag der Beseitigung von Armut. Diesen nehmen wir zum Anlass, um euch mit Infos zu diesem Thema zu versorgen. 
 

DER URSPRUNG 

​Der Ursprung des Tages geht auf den 17. Oktober 1987 zurück. An diesem Tag gingen über 100.000 Menschen in Paris auf die Straße und zeigten sich in der Öffentlichkeit solidarisch mit den Betroffenen von Armut. Die UN- Generalversammlung erklärte daraufhin am 22. Dezember 1992 den 17. Oktober zum Internationalen Tag für die Beseitigung von Armut.  

Dieser Tag rückt die Wichtigkeit der Armutsbekämpfung in den Blick. Vor allem seit der Corona-Pandemie und dem Ausbruch des Ukrainekriegs hat sich die weltweite Armut vergrößert.  
Mehr als 100 Millionen Menschen fielen in die Armut zurück und die Anzahl der Menschen, die bereits vorher an Hunger litten, hat sich fast verdoppelt. 
Somit ist aktuell fast jeder zehnte Mensch auf der Welt von extremer Armut betroffen.  
 

EIN KLEINER EXKURS 

Beim Thema Armut wird zwischen absoluter und relativer Armut unterschieden.  

Absolute Armut bezeichnet einen Zustand, in dem ein Mensch seine Grundbedürfnisse finanziell nicht decken kann. Laut Weltbank gilt als extrem arm, wer weniger als 2,15 Dollar pro Tag zur Verfügung hat. Umgerechnet sind das 1,95 Euro. 

Relative Armut steht im Verhältnis zum gesellschaftlichen Wohlstandsniveau. Das bedeutet, wer ein Einkommen hat, welches deutlich unter dem nationalen Durchschnitt liegt, gilt als relativ arm. Dadurch wird einer Person die sozioökonomische sowie soziokulturelle Teilhabe am gesellschaftlichen Leben verwehrt. 


 

ARMUT BEKÄMPFEN 

Die UN-Organisation stellt den Kampf gegen Armut stark in den Mittelpunkt ihrer Arbeit: Bis 2030 soll Armut beendet werden! Bis dahin soll also kein Mensch weltweit mehr in extremer Armut leben und somit sollten alle gleiche Rechte und Chancen beim Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen, Vermögen und natürlichen Ressourcen haben.  


"We must revitalize our collective mobilization
against poverty. Our actions must not address only the state of poverty, but also its causes and
consequences. Poverty is not simply financial insufficiency, even if it is measured as such; it is,
above all, an absence of opportunity."  

Audrey Azoulay, UNESCO-Generaldirektorin 


Der Welttag rückt die Millionen von Menschen, die in extremer Armut leben, in den Mittelpunkt und weist auf die unerlässliche globale Solidarität und die gemeinsame Verantwortung hin, die wir für die Beseitigung von Armut und die Bekämpfung aller Formen von Diskriminierung tragen. 

Im europäischen Vergleich liegt Deutschland mit seiner Armutsgefährdungsquote im unteren Mittelfeld. Daher leiden in Deutschland nur wenige Menschen an Hunger. Aber auch hierzulande sind viele Menschen von den steigenden Preisen für Lebensmittel und Energie negativ betroffen.  


 

ARMUT IM STUDIUM 

Zu diesen Menschen zählen vor allem Menschen ab 65 Jahren und auch Studierende. Im Jahr 2023 waren rund 36 Prozent aller Studierenden in Deutschland von Armut betroffen, Ihre Armutsquote liegt deutlich über derjenigen für die Gesamtbevölkerung in Deutschland von 14,4 Prozent. 

Vier von fünf alleinlebenden Studenten*innen sind
von Armut betroffen. 

Grund dafür ist ebenfalls die Inflation und die damit einhergehenden steigenden Kosten für Nahrung und Energie.  

Rund 60 Prozent der allein oder in Wohngemeinschaften lebenden Studierenden sind mit den Wohnkosten überlastet, d. h. sie müssen mehr als 40 Prozent ihres verfügbaren Gesamteinkommens für Wohnkosten ausgeben. Von dieser finanziellen Überbelastung ist insgesamt ein Viertel aller Studierenden betroffen. Dadurch bleibt wenig Geld für Freizeitaktivitäten oder geschweige denn unerwartete Kosten.  

Aufgrund geringer verfügbarer Einkommen haben Studierende überproportional häufig Probleme, wenn unerwartete Kosten auf sie zukommen. 41 Prozent aller Studierenden sind nach eigenen Angaben finanziell unfähig, unerwartete Kosten zu bestreiten. Sie haben faktisch mit jedem Jahr weniger Geld zur Verfügung. Denn das aktuelle BAföG, was Studierende in Anspruch nehmen können, sichert weder den Grundbedarf noch Wohnkosten. 

Darunter leidet vor allem die Chancen- und Bildungsgleichheit. Ein Studium sollte unabhängig von der sozialen Herkunft und ohne Risiko finanzierbar sein und damit das Grundrecht auf die freie Wahl von Beruf und Ausbildungsstätte gewährleisten. 
 

HILFE FÜR STUDIERENDE 

​Student*innen, die Fragen zu BAföG, zur Studienfinanzierung, finanzielle Notlagen, Wohnungssuche und studentischen Krankenversicherung haben, können sich an das Sozialreferat ​wenden. 


Quellen ​​




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