Nur ein Siegel überzeugt: Der Blaue Engel
Der Blaue Engel ist das anspruchsvollste Umweltzeichen für Papier. Der Blaue Engel bietet eine Garantie für 100 % Altpapiereinsatz, hohe Ansprüche an den Wald- und Ressourcenschutz sowie strengste Kriterien beim Chemikalieneinsatz.
Recyclingpapier mit dem Blauen Engel oder dem ÖKOPAplus Siegel darf nicht mit Chlorverbindungen gebleicht werden.
Stattdessen werden Wasserstoff, Sauerstoff und/oder Ozon eingesetzt.
- 100 % Altpapier, das mindestens 65 % untere und mittlere Altpapiersorten enthält.
- Kein Einsatz von Chlor, optischen Aufhellern, halogenierten Bleichmitteln und weiteren Chemikalien.
- Kopierpapiere mit dem Blauen Engel sind nach DIN EN 12281:2003 hinsichtlich ihrer technischen Eignung geprüft.
- Die Lebensdauer der Recyclingpapiere von mehreren hundert Jahren entspricht höchsten Ansprüchen an die Archivierbarkeit nach Lebensdauerklasse LDK 24-85 und DIN 6738:1999.
Weitere Siegel für Recyclingpapier
100% Recyclingpapier erkennt man auch an den folgenden Siegeln:
Vorsicht bei diesen Siegeln: Kein Recyclingpapier!
Andere Siegel wie "FSC Mix", "FSC 100%", "EU Ecolabel" und das "PEFC-Label" (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) sowie die Produktkennzeichnungen „Chlorfrei gebleicht“ sind aus ökologischer Sicht weniger zu empfehlen.
Der Begriff „Chlorfrei gebleicht“ ist nicht geschützt und kann auch dann verwendet werden, wenn mit Chlordioxid gebleicht wurde.
In Papieren mit diesen Siegeln kommen meist keine Recyclingfasern zum Einsatz:
Ökobilanz: Frischfaserpapier vs. Recyclingpapier
Um aus Holz Papier herzustellen, werden Energie, Wasser und Chemikalien eingesetzt, um die Zellulosefasern, den Grundstoff für die spätere Papierherstellung, aus dem Holzverbund zu lösen. Zwischen den Zellulosefasern liegen - wie ein Kitt - die Holzbestandteile Lignin und Hemicellulose. Das Herauskochen der Zellulosefasern aus dem Holz ist der aufwändigste, energie- und wasserintensivste Schritt der Papierherstellung.
Die Zellulosefasern können bis zu sechsmal wiederverwendet werden. Daher stellt Papierrecycling eine große Entlastung für den Papierkreislauf dar und es bestehen immer noch deutliche Steigerungspotenziale in Bezug auf den Altpapieranteil am Gesamtpapierverbrauch in Deutschland.
- Um 1 kg Primärfaserpapier zu produzieren, werden ca. 2,2 kg Holz, 50 Liter Wasser und 5 kWh Energie benötigt.
- Um 1 kg Recyclingpapier zu produzieren werden ca. 1,2 kg Altpapier, 15 Liter Wasser und 2 kWh Energie benötigt.
Die CO2-Bilanz bei der Herstellung von Frischfaser- oder Recyclingpapier ist vor allem abhängig von der Art der Energiequelle.
Viele Fabriken, die Frischfaserpapier produzieren, verbrennen die energiereichen Holzbestandteile (Lignin und Hemicellulose) und erzeugen auf diese Weise den benötigten Strom selbst. Wie hoch die CO2-Emissionen bei der Herstellung von Recyclingpapier sind, hängt davon ab, ob 100 % Ökostrom aus erneuerbaren Energiequellen oder Strom mit einem hohen Anteil an fossilen Energieträgern eingesetzt wird.