TRIGGER WARNUNG
Die Geschichte von Antonoius Gvilielmus Amo Afer ist von Widerstandskraft, philosophischer Innovation und Stärke geprägt, aber auch von massivem Rassismus. Dieser ist auch in dem vorgestellten Buch durch Originalzitate der menschenfeindlichen Rassenideologie dargestellt. Wenn du selbst rassistische Erfahrungen in der Gesellschaft machst, kann es sinnvoll sein, dir vor dem Lesen zu überlegen, ob du dich gerade stark genug dafür fühlst.
„Auf den Spuren von
Anton Wilhelm Amo“
Das Buch setzt sich mit dem Leben und dem Werk des Philosophen Antonoius Gvilielmus Amo Afer auseinander, welcher als einer der ersten afrikanischen Denker in Europa bekannt wurde.
Das Herausgeberwerk widmet sich in unterschiedlichen Kapiteln verschiedenen Schwerpunkten seiner biografischen als auch intellektuellen Spuren im Kontext von Kolonialismus, menschenfeindlicher Rassenlehre und einer hierarchisierenden Denkart der Aufklärung. Es beleuchtet seine Kindheit in Axim, was im heutigen Ghana liegt, seine Versklavung und Verschleppung nach Europa und die akademischen Hürden, die er schließlich in Deutschland überwand. Besonderer Fokus liegt dabei auf seine Zeit in Halle, wo er seine Philosophie entwickelte, die stark von den damals aktuellen rationalistischen und empiristischen Strömungen beeinflusst war.
Amo setzte sich mit vielen europäischen Philosophen seiner Zeit auseinander, darunter auch René Descartes und John Locke. Dabei verfasste er Werke, in denen er nicht nur europäische Denktraditionen kritisierte, sondern auch neue Perspektiven auf das Verhältnis von Körper und Geist, die Frage nach der Erkenntnis und die Position des Menschen in der Welt entwickelte.
Ein weiteres zentrales Thema des Buches ist die kulturelle und soziale Bedeutung von Amos Werk. Als Schwarzer Philosoph in den Zeiten von Sklavenhandel, dem Kolonialismus und der damit einhergehenden rassistisch-biologisierenden Abwertung Schwarzer Menschen, stellte seine intellektuelle Leistung eine Herausforderung für die davon geprägten Denkstrukturen dar. Das Buch geht darauf ein, wie Amo durch seine Arbeiten und seine Existenz die Wahrnehmung von Schwarzen in Europa beeinflusste und gleichzeitig der rassistischen Ideologie widersprach.
Das Buch zieht außerdem Parallelen zwischen der Geschichte des afrikanischen Denkens und der europäischen Aufklärung und zeigt, wie Amo nicht nur als außergewöhnlicher Intellektueller, sondern auch als Symbol für den Widerstand gegen Rassismus und koloniale Ausgrenzung verstanden werden kann.
Damit lädt das Buch dazu ein über die Geschichte der Philosophie und ihre Verwobenheit zu Rassismus und Kolonialismus nachzudenken, sowie ein Appell, die Rolle von afro-europäischen Denkerinnen und Denkern in der Geschichte der Wissenschaft und Philosophie stärker anzuerkennen.
Wenn euer Interesse geweckt wurde, könnt ihr das Buch unter folgendem Link, als online Version downloaden:
Auf den Spuren von Anton Wilhelm Amo | transcript.open - Open Access Co-Publishing Network
Quellen